Streichquartett · Klavier
Freitag | 24. Juni 2022 |19:30 Uhr
Schloss Montfort
KAROL SZYMANOWSKI QUARTET ∙ MICHAIL LIFITS
Dohnányi ∙ Dvořák
Die ständige Suche nach neuer Inspiration und die Offenheit für Unvorhersehbares ©Bruno Fidrych, Felix Broede
zeichnen das Karol Szymanowski Quartet seit seiner Gründung 1995 in Warschau aus und große Musiker*innen trugen seitdem eine Stimme zum Klang des renommierten Ensembles bei. Agata Szymczewska, Robert Kowalski, Volodia Mykytka und Karol Marianowski bilden aktuell das Szymanowski Quartet. Bis heute eint sie ein außergewöhnlich gemeinsam empfundenes Musikverständnis, eine geteilte Grundinspiration, die auf einem Bekenntnis zur polnischen Musik und dem polnischen Komponisten Karol Szymanowski beruht. Seine Musik mit ihren immensen Freiheiten und unendlichen Möglichkeiten der Expression hat auch nach 25 Jahren noch eine hohe Identifikationskraft für das Ensemble. Sie ist für die Musiker*innen mit polnischen und ukrainischen Wurzeln gleichermaßen intensive Beschäftigung mit ihrer Herkunft und Identität wie deutliches Bekenntnis zur Grenzüberschreitung; Anliegen, die die außergewöhnliche Karriere des Quartetts begründen.
Seine kammermusikalische Ausbildung begann das Karol Szymanowski Quartett an der Musikhochschule Hannover bei Hatto Beyerle, der das professionelle Niveau des Ensembles früh erkannte und förderte. Eberhard Feltz, Walter Levin, Alfred Brendel, Seiji Ozawa, Bernard Greenhouse, Friedemann Weigle, sowie Mitglieder der Amadeus-, Emerson-, Juilliard- und Guarneri-Quartette wurden zu weiteren wichtigen Mentoren für die Musiker*innen. Prägend für die Weiterentwicklung als Quartett war vor allem ein Meisterkurs mit Isaac Stern in New York, der nach vielen Wochen intensiver Arbeit in Konzerte in der Carnegie Hall mündete. Zahlreiche Preise und Auszeichnungen, wie etwa bei Wettbewerben in Weimar, Hannover, Melbourne, Osaka und Florenz, folgten, ab 2001 wurde das Quartett drei Jahre in Folge ins Programm „New Generation Artists Scheme“ der BBC aufgenommen.
Große Anerkennung erhielt das Karol Szymanowski Quartett für seine Auseinandersetzung mit der Musik Alban Bergs sowie für die Erstaufführung von Werken, die ihnen gewidmet wurden. Doch vor allem als Botschafter der Streichquartette Szymanowskis und der Musik polnischer wie osteuropäischer Komponist*innen, darunter Witold Lutosławski, Sofia Gubaidulina, Mieczysław Weinberg und Krzysztof Penderecki, mit dem eine enge Zusammenarbeit bestand, konnten es sich in den nächsten Jahren an der Spitze der internationalen Musiklandschaft etablieren; ein Engagement, das 2005 mit dem renommierten „Szymanowski-Preis“ und 2007 mit der Ehrenmedaille des Landes Polen geehrt wurde. Besondere Gestalt erhielt dieses Bekenntnis zu ihren musikalischen Wurzeln 2008 mit der Gründung des „Lviv Chamber Music Festivals“, einem Kammermusikfestival an der Grenze zwischen der Ukraine und Polen. Auf Initiative des Karol Szymanowski Quartetts wurde Lemberg, dem Weltkulturerbe der UNESCO angehörend, sieben Jahre lang zum musikalischen und kulturellen Begegnungsort zahlreicher Künstler*innen und Ensembles, darunter Gidon Kremer, Khatia Buniatishvili, Nicolas Altstaedt und Oleg Maisenberg, und lud zum Kulturaustausch und gemeinsamen Konzerten.
Dem Karol Szymanowski Quartett geht es dabei vor allem um die Suche nach Verbindung und Austausch über Epochen und nationale Grenzen hinaus. Aus diesem Verständnis heraus entwickeln die Musiker*innen mit großer Begeisterung und viel Erfahrung spannende und von Kritik wie Publikum hochgelobte Konzertprogramme, die durch unerwartete Zusammenstellungen überraschen sowie neue Blickweisen entstehen lassen. Ob Musik von Korngold, Schönberg, Strawinski und Tansmann an einem Abend erklingt oder sich Kompositionen von Sofia Gubaidulina und Benjamin Britten gegenüberstehen – stets gelingt es dem Ensemble intelligent und inspirierend, die vielschichtigen Verbindungen hörbar zu machen.
Dieser Ansatz bildet sich auch in der spannenden Diskographie des Karol Szymanowski Quartetts ab, die neben Werken von Haydn, Dvořák und Schostakowitsch zahlreiche seltener aufgenommene Musik von Bacewicz, Zelenski, Zarebski, Friedman, Weinberg und Rózycki umfasst. Eine dreiteilige Reihe widmet sich der Musik Karol Szymanowskis im Kontext der drei Musikmetropolen Paris, Wien und Moskau, zu den jüngsten Erscheinungen zählt „Les Vendredis“, eine Streichquartett-Sammlung verschiedener russischer Komponisten, die bei den berühmten Freitags-Konzerten des Verlegers Belaieff Ende des 19. Jahrhunderts erklangen. Die enge Verbindung des Ensembles zu seinem Publikum entsteht jedoch vor allem in den zahlreichen Live-Konzerten, die es rund um den Globus spielt. Das Quartett war an renommierten Konzerthäusern wie der New Yorker Carnegie Hall, der Londoner Wigmore Hall, dem Concertgebouw Amsterdam, dem Wiener Musikverein, dem Berliner Konzerthaus und der Shanghai Symphony Hall zu Gast und spielte bei den internationalen Festivals im Rheingau, in Schleswig-Holstein, BBC Proms, Schubertiade und Lockenhaus sowie Konzertserien in Los Angeles, Paris, London, Warschau, Moskau, Cheltenham, Basel und Perth.
In jedem Konzert ist es offen für das Unerwartete und Unvorhersehbare, für neue Impulse und Gedanken. Und so entsteht stets eine einmalig intime Atmosphäre, die das Publikum weltweit begeistert und das Karol Szymanowski Quartett seit 25 Jahren durch jede Erneuerung und Veränderung trägt.
“Beglückende Klangfarbenfreudigkeit” schwärmt die Frankfurter Allgemeine Zeitung über das Klavierspiel des jungen Pianisten Michail Lifits, der mit seiner hinreißenden Musikalität die internationale Aufmerksamkeit auf sich zieht. In umjubelnden Solorezitalen auf den großen Konzertpodien und als versierter Kammermusiker berührt sein “durchgeistigter, beinahe weise anmutender Ton” (Süddeutsche Zeitung) das Publikum und die Fachpresse weltweit.
Den Gewinner des 57. Internationalen Klavierwettbewerbs Ferrucio Busoni führten zahlreiche Konzerte unter anderem in die Carnegie Hall und das Lincoln Center in New York, die Wigmore Hall in London, die Philharmonie Berlin, den Herkulessaal, das Prinzregententheater und die Philharmonie in München, die Laeszhalle und Elbphilharmonie Hamburg, den Sala Verdi in Mailand, die Tonhalle Zürich, das Concertgebouw Amsterdam, das Palais des Beaux-Arts in Brüssel.
Als Solist gastierte Michail Lifits mit vielen renommierten Orchestern wie dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, dem Residenzorchester Den Haag, NDR Radiophilharmonie Hannover, dem Haydn Orchester Bozen, den Moscow Soloists, Orchestra of Valencia, dem Orchestra dell’Arena di Verona, Hong Kong Sinfonietta, den Münchener Symphonikern und dem Münchener Kammerorchester.