Wawau Adler gilt international als Gypsy-Jazz-Gitarrist der Extraklasse. 1967 in Karlsruhe als Josef Adler geboren, entdeckt er mit neun Jahren die Gitarre für sich. Die ersten Konzerte gibt er bereits mit 13 Jahren. Der heute zu den besten Gypsy-Jazz-Gitarristen der Welt zählende Adler widmet sich zunächst intensiv dem Jazz Manouche oder Gypsy-Swing, dem ersten in Europa entstandenen Jazz-Stil. Der in Belgien geborene Gitarrist Django Reinhardt erlangte einst in den 1930er Jahren mit dieser von ihm kreierten Jazz-Richtung Weltruhm.
1991 erscheint Adlers erste CD Wawau Adler – With Body and Soul bei Bella Musica. Hier knüpft er musikalisch an Bebop und Jazzrock an. In den 90er Jahren folgen Konzerte in Deutschland und der Schweiz.
2003 gibt er sein Debut auf einer der Weltbühnen des Gypsy-Jazz, dem Django Reinhardt Festival Samois sur Seine, Frankreich. Im Jahr 2006 erscheint sein Album Wawau Adler – Back to the Roots im Stil von Django Reinhardt bei Satin Doll Records. Mit dabei sind Holzmano Winterstein, Joel Locher sowie der Akkordeon-Virtuose Marcel Loeffler. Es folgen Konzerte in Deutschland, Italien und Frankreich.
Mit Jazz Manouche erlangt Wawau Adler internationale Bekanntheit – die Musik-Szene in Amerika wird auf ihn aufmerksam. Zum weiteren Erfolg in Amerika trägt 2007 das Album Back to the Roots Vol. 2 bei sowie seine Auftritte beim Festival Django in June, Northampton, USA. Eine Live Radio Show in Albany gemeinsam mit dem Gitarristen Ted Gottsegen wird in 16 US-Staaten übertragen. Zwischen den Konzerten gibt er Gypsy-Jazz Gitarrenworkshops für seine amerikanischen Fans. 2008 tourt Adler durch Kanada. In Montreal tritt er im Jazzclub UPSTAIRS auf. Weitere Stationen sind Quebec City, Val David und St. Therese. Zur gleichen Zeit produzieren Wayne Nakamura und Denis Chang die DVD Jazz Manouche – In the Style of Wawau Adler (www.hyperhipmedia.com).
Ab 2009 spielt Wawau Adler als Highlight auf unzähligen Konzerten und Festivals in Europa, u. a. in Dänemark, Kroatien, Frankreich, Österreich und Deutschland. 2009 veröffentlicht er die CD Songs for Guitar and Bass, Wawau Adler & Joel Locher sowie 2010 Here’s to Django zum Jubiläum 100 Jahre Django Reinhardt, bei Minor Music Records.
2020 kann Adler auf eine vierzig Jährige Bühnenpräsenz zurückblicken und hat zu seinem Jubiläum ein neues Album eingespielt. Im Jahr des 110 Geburtstages von Django Reinhardt ganz ins seinem Stil und mit dem Titel Happy Birthday Django 110 Ihm auch unverkennbar gewidmet. Adler interpretiert hier sehr eindrucksvoll ohne zu verfremden, aber auch ohne zu kopieren.
Nach Langenargen kommt er mit seinem Quartett, das durch Jan Prax, Saxophon, Julian Wohlmuth, Rhythmusgitarre und Joel Locher, Kontrabass, komplettiert wird.
Jan Prax ist ein preisgekrönter Saxophonist, Komponist, Pianist und Bandleader. Er begann 1992 mit drei Jahren Klavier zu spielen und gewann zahlreiche Preise als klassischer Pianist. Als Jugendlicher wuchs sein Interesse am Jazzsaxophon. Er erhielt das Hochbegabtenstipendium des Badischen Konservatoriums, studierte Jazzsaxophon und schloss sein Bachelorstudium bei Professor Klaus Graf mit Auszeichnung ab. 2019 schloss er sein Masterstudium an der Hochschule für Musik und Theater München ab. 2012 erhielt er ein Stipendium des Berklee College of Music in Boston und gewann mit seinem Quartett den future sounds Preis der Leverkusener Jazztage. Das Jan Prax Quartett gewann den Stuttgart Jazz Open Playground, den Sparda Jazz Award und den Czech Jazz Contest in Prag. Tourneen führten ihn neben Europa auch in die USA, nach Asien und Nordafrika. Er spielte im Vorprogramm von Klaus Doldinger's Passport, trat mit David Sanborn seiner Gruppe und mit dem Quintett des renommierten Kontrabassisten Riccardo del Fra auf.
Julian Wohlmuth ist ein vielgebuchter Gitarrist und unter anderen Mitglied bei Steirerhuats und dem Diknu Schneeberger Trio. Er lernte Gitarre an der Albrechtsburger Musikschule Klosterneuburgund bei Marin Spitzer und studierte Jazzgitarre bei Claus Spechtl am Konservatorium Privatuniversität Wien. Er war Mitglied der Ensembles Gewürztraminer, Double Jeu und Belle Affaire. 2017 wirkte er als Musiker beim Musical Zorro mit und 2017/18 beim Theaterstück Shakespeare in Love der Kammerspiele Theater an der Josefstadt. 2008 und 2009 errang er den 1. Platz bei Musikwettbewerb Podium Jazz.
Joel Locher erhielt mit 5 Jahren Klavier- und Cellounterricht. 1994 bekam er den ersten Kontrabassunterricht bei seinem Vater. Mit zehn Jahren begann er sich für Jazz zu interessieren. Er studierte bei Ulrich Lau an der Hochschule für Musik in Stuttgart als Jungstudent. Von 1998 bis 2001 war Joel Locher Solokontrabassist im Stuttgarter Jugendkammerorchester und 2001 und 2002 Mitglied des Festivalorchesters der Internationalen Bachakademie Stuttgart. 2004-2005 war er Praktikant bei den Stuttgarter Philharmonikern. Er tourte mit Wawau Adler Group, Gismo Graf Trio, Sandro Roj Quartett, Frank Kuruc Quartett, Bireli Lagrene,Alex Riel,Phillipp Catherine, Jim Rotondi,Roby Lakatos und vielen anderen. Auch spiele er auf zahlreichen Festivals und in Clubs wie Jazzhus Montmartre Copenhagen, Dock Jazzclub Prag, Fasching Jazzclub Stockholm, Leverkusener Jazztage, Django Reinhard Festival Samois sur Seine, Django Reinhardt Festival Fontainebleau, Jazzfestival und Rheingau Musikfestival. Er unternahm Tourneen unter anderem nach Japan, New Zealand, Canada und Mosambique.
©Hinrich Wulff